Frau und Mann, die in einer toxischen Beziehung sind. Sie sitzen Rücken an Rücken und sind zerstritten.

Toxisches Dating vermeiden 

 5 Tipps, um die Partnersuche zu „entgiften“ 




  • Autor: Robert Spitz
  • Textart: Ratgebertext 
  • Publikation: 10.02.2023
  • Letzte Bearbeitung: - 

 

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Inhaltsverzeichnis


  • Einleitung


  • Definition: Was sind toxische Menschen?


  • Detox dein Dating –  5 Tipps für die Praxis 

                    1.  Online Dating eingrenzen – reale Treffen vereinbaren      
                    2. Standards setzen – weil du es dir wert bist 
                    3. Verstand und Herz als Team – „Schockverliebtheit“ vermeiden 
                    4. Selbstreflexion und Selbstachtsamkeit – Mut zur Veränderung 
                    5. Ein Leben jenseits des Datings führen – das eigene Leben im Fokus


  • Fazit: Dating sollte alles sein, nur nicht toxisch


Einleitung

Toxisches Dating hat seit der Digitalisierung eine Blütezeit erlebt, zumindest aus Sicht von toxischen Menschen. Im Internet können Menschen problemlos eine Identität vorgeben, die nicht der Wahrheit entspricht. Glücklicherweise gibt es Möglichkeiten, toxische Verhaltensweisen frühzeitig zu erkennen. Diesbezüglich spricht man von sogenannten Red Flags bzw. roten Flaggen. 

Hast du keine Lust mehr auf Menschen, die sich plötzlich nicht mehr melden? Oder möchtest du keine Zeit mehr in Dating Partner investieren, die ein giftiges Verhalten an den Tag legen? Dann wird es Zeit, das eigene Suchschema zu entgiften. Du erfährst nachfolgend alles Wichtige, um toxisches Dating zu verhindern. 


 Definition: Was sind toxische Menschen? 

Es gibt keine allgemeingültige Definition für toxische Menschen. Denn es handelt sich nicht um eine Diagnose, die Psychologen stellen können. Ursprünglich hat der Begriff seine Wurzeln in der Medizin. In medizinischen Kreisen spricht man von Toxizität, wenn ein Stoff giftig oder gesundheitsschädlich ist. Mittlerweile hat sich der Begriff im normalen Sprachgebrauch etabliert, insbesondere in Hinblick auf Beziehungen. 


Toxische Menschen sind Personenkreise, die einen negativen Einfluss auf andere Menschen haben. Sie manipulieren, schüren Intrigen oder werten andere Menschen ab. Sie missbrauchen das Vertrauen, um hieraus Manipulationsstrategien zu entwickeln. Verwandte, Freunde als auch Arbeitskollegen können sich als toxisch erweisen. 


Wichtig: Einige Trendwörter werden leichtfertig verwendet. Unerwünschte Verhaltensweisen werden schnell als narzisstisch oder toxisch eingestuft. Nicht jeder Mensch ist „giftig“ oder narzisstisch, wenn es zu einem Fehlverhalten kommt. 

Ein Paar liegt auf der Wiese. Der Mann beugt sich mit dem Kopf über der Frau. Die Frau greift mit den Händen nach dem Gesicht

Detox dein Dating – 

5 Tipps für die Praxis 

1. Online Dating eingrenzen – reale Treffen vereinbaren 

Nirgendwo sonst können sich toxische Personen so gut „entfalten“ wie in der Anonymität des Internets. Deshalb solltest du dafür Sorge tragen, deinen Schwerpunkt auf reale Treffen zu setzen. Grundsätzlich spricht nichts gegen das Online Dating, sofern du dich nicht darin verlierst. Vereinbare möglichst zeitnah Treffen, um deinem Gegenüber von Angesicht zu Angesicht zu begegnen. Beim Chatten kannst du weder die Körpersprache noch die Stimmlage erleben. Die Folge: Es kann schnell passieren, dass du deinen Dating Partner falsch einschätzt. 


Der US-Forscher Paul Watzlawick hat den berühmten Satz geäußert: „Man kann nicht nicht kommunizieren.“ ¹ Deshalb ist es wichtig, Menschen persönlich zu begegnen. Anhand dessen kannst du wirklich festmachen, ob dein Gegenüber authentisch ist. Du wirst vor allem merken, ob es erste Red Flags gibt, die man sonst beim Schreiben gut kaschieren kann. Es wird dir letztlich viel Zeit und Ärger ersparen. Lasse dich keinesfalls auf monatelange Chats ein und vereinbare Treffen, um zu klären, ob Toxizität oder Liebe in der Luft liegt.

 2.   Standards setzen – weil du es dir wert bist

 

Was sind für dich absolute No-Gos? Welche Red Flags sind für dich Grund, ein Treffen zu beenden? Gibt es Punkte, die dir bei einer Beziehung besonders wichtig sind? Es ist bedeutsam, eigene Standards zu haben, um dich von anderen abzugrenzen, insbesondere von toxischen Personen. Werde nicht zum Spielball von manipulativen Menschen und setze klare Grenzen. Auf diese Weise kannst du im Vorfeld verhindern, in eine toxische Beziehung zu geraten.  


Es reicht jedoch nicht, deine Standards zu kennen. Du musst in der Lage sein, für dich einzustehen. Anderenfalls wirst du den Respekt verlieren. Was bringt es letztlich, Standards zu haben, wenn du toxisches Verhalten durchgehen lässt? Nehme deine Bedürfnisse ernst und habe auch den Mut, ein Treffen zu beenden. Sage ein klares „Nein“, wenn dir ein Verhalten missfällt. Langfristig wirst du mehr Zeit haben, Menschen kennenzulernen, die dich als Mensch zu schätzen wissen. 


Gut zu wissen: Bei den Standards solltest du selbstverständlich das richtige Maß halten und nicht in Perfektion verfallen. Es geht nicht darum, den perfekten Partner zu finden. Schließlich hast auch du deine Schwächen. Anderenfalls kann es deine Partnersuche erschweren. 

3.    Verstand und Herz als Team – „Schockverliebtheit“ vermeiden 

 

Du hast nach dem ersten Treffen das Gefühl, ihr seid Seelenverwandte? Oder hat dein Dating Partner dir nach wenigen Treffen mitgeteilt, dass er große Gefühle für dich hat? Es liegt eine dunkle Wolke über euch, welche die Sinne trüben kann. Nicht selten ist es ein erstes Anzeichen für toxisches Verhalten oder eine „giftige“ Beziehung. Allgemein hin spricht man von „Schockverliebtheit“. Wie ist es möglich, einen Menschen aufrichtig zu lieben, den man kaum kennt? Lasse dich nicht zu schnell auf einen Menschen ein, dessen Absichten du nicht kennst. 


 Höre auf dein Herz – am besten in Kombination mit deinem Verstand! Bleibe kritisch und prüfe, ob eventuell Love Bombing vorliegt. Es ist eine toxische Technik, um das Vertrauen beim Dating zu gewinnen. Dabei wird der Dating Partner mit Liebe „bombardiert“ und verliebt gemacht. Sobald das Ziel erreicht ist, treten negative Verhaltensweisen zum Vorschein. Das Gefährliche daran ist, dass eine gewisse Abhängigkeit entstehen kann. Häufig nutzen toxische Dating Partner – nachdem das Opfer verliebt ist – Liebesentzug als Erpressungsmittel. Es kann zu einer Heiß-Kalt-Beziehung kommen, die mit einem ständigen Auf und Ab einhergeht. 

4.  Selbstreflexion und Selbstachtsamkeit – Mut zur Veränderung 

Ein dunkelhäutiges Pärchen umarmt sich. Die Frau lächelt glücklich mit offenem Mund.

 

Es ist wichtig, zu hinterfragen, weshalb wir manchmal toxischen Menschen zu viel Raum im Leben gewähren. Reflektiere deshalb dein eigenes Verhalten und setze dich mit deinem eigenen Hintergrund auseinander. Ein Kindheitstrauma, Mobbing oder sonstige Komplikationen können Ursache dafür sein, dass du dich auf Menschen einlässt, die toxische Absichten haben. Im Idealfall arbeitest du an deinem Mindset. 

Lerne deine Bedürfnisse und Grenzen wahrzunehmen, solltest du damit Probleme haben. Selbstachtsamkeit und Selbstvertrauen sind ein gutes Mittel gegen Menschen aus dem toxischen Spektrum. Manipulative Personen suchen gezielt nach Dating Partnern, die ein geringes Selbstvertrauen haben. Traue dich deshalb, ein Coaching oder eine Therapie in Anspruch zu nehmen. Hiermit kannst du eigene Anteile erkennen, die beim Dating hinderlich sind. Im gleichen Zuge wirst du neue Impulse sammeln können. 


Impuls: Viele Menschen leiden über Jahre hinweg, nur um von sich zu behaupten, man habe es ohne fremde Hilfe geschafft. Habe stattdessen den Mut, Hilfe anzunehmen. Die Psychologen Arnold A. und Clifford N. Lazarus haben in ihrem Buch „Der Kleine Taschentherapeut“ treffend geäußert: „Unnötig zu leiden ist weder sinnvoll noch bewundernswert.“² 



 5.  Ein Leben jenseits des Datings führen – das eigene Leben im Fokus 

Langfristig kann die systematische Partnersuche im Internet frustrierend sein. Es kann so weit gehen, dass es am eigenen Selbstwert nagt. Wieso habe ich noch keinen Partner? Warum begegnen mir ständig toxische Menschen? Wird mir mein Traumpartner noch begegnen? Die ständige Auseinandersetzung mit der Partnersuche führt zu zahlreichen Fragen, die letztlich eine Sackgasse bilden. Studien haben gezeigt, dass das Online Dating der Psyche schaden kann – ein Grund mehr, das Online Dating einzuschränken.³ 

 
Genieße dein Leben und trage aktiv dazu bei, dass es dir gut geht. Auf diese Weise wirst du keine Zeit mehr für toxisches Dating haben. Pflege deinen Freundeskreis, suche nach Leidenschaften und Herausforderungen. Es wird dir letztlich den Druck herausnehmen, einen Partner finden zu müssen. Zugleich wirst du weitaus gelassener beim Dating sein. Manipulationstechniken wie Fast Forwarding werden keine Chance mehr haben. Beim Fast Forwarding versuchen toxische Dating Partner bereits am Anfang des Kennenlernens große Schritte zu machen. Damit einhergehend kann es zu Future Faking kommen. Hierbei werden falsche Versprechungen gemacht, in Hinblick auf die Zukunft. 

 Fazit: Dating sollte alles sein, nur nicht toxisch

Hast du im Ratgeber gemerkt, dass es oft in deinem Leben Menschen gab, die eine toxische Wirkung hatten? Dann ergreife Initiative und gehe proaktiv dagegen vor. Wir selbst haben es letztlich in der Hand, wie wir unser soziales Umfeld gestalten möchten. Setze Standards und grenze dich von Menschen ab, die einen negativen Einfluss auf dich ausüben. Habe den Mut, Menschen gehen zu lassen. Auf diese Weise kannst du neuen Menschen Platz machen, die dein Leben bereichern werden. Mit einem positiven Mindset wirst du sicherlich nicht mehr attraktiv für toxische Menschen sein. Und noch wichtiger: du wirst keine Lust haben, dich auf solche Menschen einzulassen! 

Quellenverzeichnis:


¹  https://www.paulwatzlawick.de/axiome.html
²  Arnold A. und Clifford N. Lazarus (2017), sechste Auflage, Der Kleine Taschentherapeut: In 60 Sekunden wieder o.k., Seite 213, Verlag: Klett-Cotta   
³  https://www.gq-magazin.de/leben-als-mann/beziehung/online-dating-schadet-psyche-180530